„Aus voller Kehle: Lieder im Dienste der Unternehmenskommunikation„

Liebe Leserinnen und Leser,

in Deutschland sind sie noch selten, die Corporate Songs und Hymnen von Firmen. Noch.

Das könnte sich bald ändern durch all jene, die nicht weiterhin Trübsal blasen und träge im Sessel sitzend auf bessere Zeiten warten wollen. Jene, die bereit sind, neue, ungewohnte Wege zu beschreiten, um sich selbst und ihre KollegInnen wieder Schwung zu geben, Lust zu machen auf den Job, und die Freude wieder Einzug halten zu lassen im Büro.

Für den neuen Schwung brauchen Sie keine Pillen schlucken, Sie brauchen keine teuren Extras, Sie brauchen nicht noch mehr Nikotin, Koffein oder Alkohol, um Ihren Alltag mehr schlecht als recht durchzustehen und jeden Tag doch wieder grau im Kopf zu beginnen.

Sie brauchen sich stattdessen nur mal an ein paar sehr menschliche, sehr ursprüngliche Kraftquellen erinnern (lassen), die in uns Menschen seit Urzeiten angelegt sind und die uns kostenlos täglich rund um die Uhr zur Verfügung stehen – unsere Fähigkeit zum Singen, möglichst zum gemeinsamen Singen. „Ach um Gottes willen„, werden Sie vielleicht sagen, „was bringt uns denn das?„ Das bringt Harmonisierung. Wissenschaftlich erwiesen. Frieden mit uns selbst und mit unserem Umfeld. Um Gottes Willen. Entspannung, Aufatmen, neue Lebensenergie, neuer Appetit auf unsere Aufgaben, neue Ideen. Endlich die erhoffte Portion Motivation! Wenn die Natur auf stumpfes Grau-Braun umschaltet, ist für uns Menschen genau die richtige Zeit dafür, von innen Farbe und Freude ins Leben zu bringen.

Und einen Einwand will ich Ihnen gleich nehmen: Wir Deutschen sind nicht die Stimmungsmuffel, für die wir uns selbst oft halten – im Gegenteil, wir singen sogar gern.

Diese und noch viel mehr überraschende Fakten und Hintergründe zum Thema Lieder im Dienste der Unternehmenskommunikation habe ich mir nicht in einem Anfall von Optimismus selbst ausgedacht. Sie stammen vielmehr von Stefan Ladage, einem Musikproduzenten aus Bielefeld, der sich auf Corporate Songs und Firmenhymnen spezialisiert hat und freundlicherweise in diesem Interview aus der Schule plaudert – besser gesagt: aus dem Tonstudio. Er erzählt, wie die Lieder laufen lernten in deutschen Firmen und wie der Weg verläuft bis zur eigenen Hymne.

Und wenn es Sie interessiert, wie es sich anhört, wenn der Chef gemeinsam mit der ganzen Abteilung schmettert, die Teamassistentin groovt und der Controller den Refrain anstimmt, dann folgen Sie dem eingebauten Link zur Hörprobe. Das wäre doch gelacht, wenn da nicht einige Power dabei herauskommt, wenn schonmal die ganze Firma gemeinsam den Mund aufmacht. wunderbares Bild auch für die integrierte Unternehmenskommunikation. alle aus voller Kehle, alle wie mit einer Stimme…

Viel Spaß beim Lesen und vor allem beim Singen wünscht Ihnen

Ihre Dr. Annette Hartmann

„Vom Fußballstadion in die Firmen: Corporate Songs und Hymnen„

wortstark: Herr Ladage, Sie sind in einem ganz besonderen Geschäftsfeld aktiv: Sie komponieren und produzieren „corporate songs„ und Hymnen. Gab es ein „Schlüsselerlebnis„ in Ihrer Biographie, welches Sie zu dieser Tätigkeit führte? Oder wann und wie ergab sich das bei Ihnen?

Ladage: Als diplomierter Musikproduzent hätte ich mir nie träumen lassen, eines Tages Motivationssongs zu produzieren. Aber vor ca. vier Jahren wollte Arminia Bielefeld die Fans mit einer Arminia-Hymne hinter sich vereinen. Von uns kam der Vorschlag, die Fans mit ein zu beziehen. Nach einem Aufruf in der Lokalpresse meldeten sich nicht zehn oder 15, sondern ca. 1400 Fans und wollten mitsingen. Die passten natürlich nicht in unserer Tonstudio, deshalb wurde die Stadthalle Bielefeld von uns gemietet. Diese wurde zu einem riesigen Studio umgebaut, in dem unter der Leitung von Moderator Ingolf Lück die neuen Hymne eingesungen wurde. So kam erstmalig eine CD mit 1400 namentlich erwähnten Sängern in den Handel.

Das hat eine starke regionale Identifikation mit Arminia Bielefeld geschaffen. Sogar das Fernsehen brachte Berichte über diese ungewöhnliche Produktion, was natürlich eine zusätzliche Motivation für alle Mitwirkenden bedeutete. Diese Massen-Chor-Aufnahme war eigentlich die Geburtsstunde des Motivationssongs.

Wir sagten uns – was im Fußball funktioniert, müsste eigentlich auch in Firmen funktionieren.

Ein Bielefelder Unternehmer – Sponsor von Arminia Bielefeld – wollte das in seinem Unternehmen auch ausprobieren. Wir haben es aufgegriffen, ausprobiert und einen Riesenerfolg damit gehabt. Diesem Beispiel folgten viele weitere Unternehmen in den letzten vier Jahren.

wortstark: Toll! Aber mich interessiert noch, wie es mit Arminia Bielefeld weiterging: Haben sie anschließend besser gespielt oder waren nur die Fans besser drauf?

Ladage: Die Idee war ja, die Fans einfach zu begeistern und zu reaktivieren. Im nächsten Jahr stieg Arminia sogar in die erste Liga auf; das lag sicherlich nicht nur an unserem Song, aber vielleicht auch ein bisschen…

wortstark: Aha, dann ist die Sache ja gut ausgegangen. War das mit dem Fußball nun eigentlich ein „Corporate Song„ oder ein Motivationssong? Oder ist das dasselbe?

Ladage: Corporate Songs sind rein werblich, unterstützen Image oder Produkte und richten sich immer an extern, also an B2B oder B2C-Kunden. Das mit Arminia war eine Hymne – wenn wir das in Unternehmen einsetzen, nennen wir es Motivationssong – der soll einfach nur die Mitarbeiter motivieren und zusammenschweißen. Sie können durch eine Veränderung dieses sehr individuellen Songtextes auch in der Außenkommunikation funktionieren, müssen dazu aber inhaltlich noch grundlegend überarbeitet werden.

wortstark: Ja gut, gerade Imagebildung kann ja auch nach außen und innen gleichzeitig erfolgen.

Ladage: Genau. Die Musik bleibt in beiden Fällen ähnlich, nur der Text wird geändert.

wortstark: Machen Sie den Text auch selber?

Ladage: Ja. Das machen unsere Teams. Wir arbeiten mit einigen Festangestellten an zwei Standorten, und vielen freien Mitarbeitern, die zu individuellen Projektteams zusammengesetzt werden.

wortstark: Als Musikproduzent in der aktuellen Wirtschaftlage zu überleben, stelle ich mir ziemlich schwierig vor. Was sagen Sie denn, wenn Sie potenzielle KundInnen vor sich haben, warum und in welchen Fällen Firmen Ihre Dienstleistung dringend brauchen?

Ladage: Schwierig ist es für uns eigentlich nicht. Das hat drei Gründe. Erstens haben wir eine relativ starke mediale Präsenz mit den Produktionen, da sie immer gute Bilder fürs Fernsehen hergeben. Zweitens ist der Markt noch nicht gesättigt, weil es einfach kein anderes Unternehmen in Deutschland gibt, das sich dieses Know-how angeeignet hat, das wir uns in den letzten Jahren erarbeitet haben. Drittens ist es auch eine einfache Rechnung: Sie wollen als Unternehmer die Mitarbeiter zusammenschweißen und ihnen etwas Gutes tun. Da können Sie eine protzige Weihnachtsfeier organisieren, die im Festtagstrubel schnell vergessen ist, oder eine Gehaltserhöhung geben – aber beide Alternativen sind wohl teurer, als ein Motivationssong.

Es ist wie bei einem Geburtstagsgeschenk. Die besten Geschenke sind die originellsten, die mit der besten Idee, aber nicht immer die teuersten. Letztendlich zählt doch auch, wie nachhaltig eine Investition ist – und da kann der Motivationssong überzeugen. Die Mitarbeiter haben eine professionell gepresste CD zuhause, die können sie ihren Freunden zeigen, im Auto abspielen und immer wieder mit einem Griff ins CD-Regal die Erinnerung zurückholen. Und wer vergisst schon ein 6-Meter-Mischpult, das in der eigenen Firma als Teil eines mobilen Tonstudios aufgebaut wurde?

wortstark: Wo denn? Hat dafür jedes Unternehmen den passenden Platz?

Ladage: Man kann viele Räumlichkeiten nutzen, zum Beispiel die Kantine, ein Hochregallager. Für Air Berlin waren wir natürlich unter anderem in einem Flugzeughangar.

wortstark: (lacht) Klar, ein wirklich passender Ort, stimmt! – Aber zurück vom Incentive zur Unternehmenskommununikation, aus deren Blickwinkel wir ja das Thema anschauen. Was können diese Lieder, was andere Formen der Ansprache von Gruppen wie zum Beispiel Workshops nicht können?

Ladage: Erstens wird wie gesagt die emotionale Schiene bedient –

wortstark: .Also den Bauch ansprechen, nicht nur den Kopf?

Ladage : Genau. Zweitens wirkt die Firmenhymne besser nach, weil sie überall aufpoppt. Die kann in die Telefonwarteschleifen eingebunden werden, oder in die Mailboxen der Mitarbeiter. Manche nehmen die Hymne auch als ring-up-tone –

wortstark: Moment bitte: Was ist das?

Ladage: Das sind die Töne, die man hört, bevor die individuelle Mailbox drangeht. Und als Anrufklingelton fürs Handy kann man die Hymne natürlich auch verwenden.

wortstark: Hm. Was macht eigentlich die Musik mit den Menschen, ganz grundsätzlich?

Ladage: Prof. Dr. Heiner Gembris, Musikwissenschaftler mit Schwerpunkt Psychologie an der Universität Paderborn hat das untersucht, deswegen zitiere ich den immer gern. Er sagt, Musik erzeugt synchron die gleichen Gefühle bei unterschiedlichen Menschen.

wortstark: . Harmonisierung – wörtlich zu verstehen?

Ladage: Ja. Sie müssen bedenken, dass wir dieses Gemeinschaftserlebnis auch auf Wunsch filmen, das heißt, es existiert dann ein professionelles Video von dem Tag, als die Mitarbeiter gemeinsam gesungen haben. Und nebenbei sind übrigens Lieder und Liedtexte wesentlich schneller zu merken als zum Beispiel ein Gedicht.

wortstark: Bleiben wir doch gleich mal bei der Poesie. Eichendorff wird die Aussage zugeschrieben: „Wo man singt, da lass Dich ruhig nieder. Böse Menschen haben keine Lieder„. Steht für Sie eine Firma mit Hymne moralisch besser da als eine Firma „ohne„?

Ladage: Heißt das nicht „böse Menschen singen keine Lieder„? „Haben„ ist für mich wie eine CD, die man kauft und ins Regal stellt. Aber „singen„ ist etwas Aktives. – Aber ob die Leute, die singen, moralisch besser sind, da wäre ich sehr vorsichtig, das pauschal zu bewerten. Da gibt es auch noch keine Forschungsergebnisse. Aber ich habe festgestellt, dass sich die Leute beim Singen ganz anders kennenlernen.

wortstark: Okay. Kommen wir doch mal auf mögliche Nachteile von diesen Firmenliedern zu sprechen. 1987 hatte ich ein unangenehmes Erlebnis: Der Werbeslogan „Maggi: immer eine warme Suppe„ nervte mich während meiner kompletten vierstündigen Mathe-Abiturprüfung. Ich wurde den Ohrwurm einfach nicht mehr los, und zwar Melodie und Text! Dagegen half auch kein autogenes Training. Können also nicht gerade die guten, da eingängigen Jingles meine Konzentration beim Arbeiten stören, vor allem, wenn ich nervlich richtig unter Strom stehe wie in meinem Beispiel?

Ladage: (lacht) Ich stimme Ihnen zu, es gibt furchtbar nervige Jingles, auch der von der Telekom zum Beispiel. Aber die sind erfolgreich, weil sie leicht wiedererkannt werden und eine hohe Penetration haben. Wie die emotional wirken, ist in der Werbung sekundär. Bei Firmenhymnen ist das anders.

Der von Ihnen beschriebene Maggi-Effekt hat seine negative Konnotation wahrscheinlich bekommen, weil Sie sich nicht mit Maggi identifizieren können, Sie können keine Emotion damit verbinden. Wenn Sie aber Ihren eigenen Firmensong – Motivationssong – singen und selbst an der Produktion mitgewirkt haben, dann sehen Sie den Song doch aus einem anderen Blickwinkel! Alles was wir bisher an Feedback haben, sind positive Rückmeldungen, genervt hat’s wohl noch keinen.

wortstark : Mein nächster ketzerischer Einwand: Es heißt ja immer, wir Deutsche sind ein ernstes Volk. Wie bringen Sie in unserem Kulturkreis erwachsene Menschen dazu, lauthals zu singen – ohne das Hilfsmittel Alkohol? Oder reicht es, diskret mitzusummen, so wie mir das immer wieder in Kirchen auffällt, wo sich manche Leute auf diese Weise „durchmogeln„?

Ladage: Ein klares Nein zu Ihrer ersten Frage. Die Deutschen sind keine Stimmungsmuffel, sondern singen gern gemeinsam. Bestimmte Regionen tun sich zwar leichter, zum Beispiel die Rheinländer, wahrscheinlich wegen dem Karneval .

wortstark : Dann müssten die Münchner auch gern singen, wegen dem Oktoberfest.?

Ladage: Doch, die Bayern singen auch gern.

wortstark : Ah. Und was ist mit den sogenannten kühlen Nordlichtern?

Ladage: Die brauchen einfach nur länger, bis sie richtig reinkommen, aber sie singen auch mit.

wortstark : Okay. Wenn ich mir jetzt für meine wortstark Kommunikationsberatung eine schöne kleine Hymne wünsche: Was wären die nächsten Schritte? Was kostet mich das? Und welche Formen der Erfolgskontrolle gibt es anschließend für mich als Kundin: Komponieren Sie so lange, bis mir subjektiv Melodie und Text gefallen?

Ladage: Wenn Sie ohne Mitarbeiter arbeiten, könnten Sie zwar eine Hymne haben, aber die wäre ja dann nur zur Selbstmotivation? Bei Ihnen wäre ein Corporate Song besser. Da findet zunächst ein kostenloses mündliches Briefing statt, am Telefon.

Wir bieten an, vorab für ein minimales Budget Text- und Songentwürfe zu erstellen, die Ihnen vor dem Kauf einen Eindruck von Ihrem neuen Song liefern. Diese Layoutbudgets bewegen sich in einem Rahmen ab ein paar hundert Euro.

Der Preis des fertigen Produktes setzt sich aus vielen individuellen Faktoren zusammen – wie wird der Song produziert, wie umfangreich sind die Live-Aufnahmen, soll ein Video zum Event erstellt werden, und wie aufwändig ist die Postproduktion – das zählt in den Endpreis hinein. Aber eins ist sicher – wir können jedem Interessenten ein individuelles Angebot nach einem Vorgespräch erstellen, aus dem er genau ersehen kann, was der Song kosten wird.

wortstark : Gut, das Thema Geld ist hiermit auch grob geklärt. Dann fehlt eigentlich nur noch eine Kostprobe, wie solche Corporate Songs und Firmenhymnen klingen.

Ladage: Den Air Berlin-Song zum Beispiel kann man sich hier anhören: www.ladagemedia.de/airberlin.zip

wortstark : Und dann habe ich am Schluss meine traditionelle, offene Frage: Gibt es etwas, was Ihnen zu Ihrem Thema wichtig ist und worüber wir bisher nicht gesprochen haben?

Ladage: Ja, vielleicht nochmal der internationale Vergleich. Japaner und Amerikaner sind uns Deutschen im gemeinsamen Singen in Firmen weit voraus. Aber die haben auch eine andere Mentalität und wir dürfen das meiner Meinung nach nicht einfach auf uns als etwas bodenständigere Leute überstülpen, sonst würden wir uns verbiegen. Aber ich denke andererseits, dass die gegenwärtige Wirtschaftskrise in diesem Land gar nicht wirklich Fakt ist, sondern mehr in den Köpfen stattfindet. Und da setzen eben unsere Motivationssongs an, dass wir dieses deutsche Negativdenken durchbrechen.

wortstark : Schönes Schlusswort – vielen Dank für das Gespräch, Herr Ladage.

Stefan LadageSie erreichen Stefan Ladage unter s.ladage@ladagemedia.de und unter Tel. 05206 – 9175-13. Website: www.ladagemedia.de

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