Begegnung mit dem Siemens-Pressesprecher: “Wie denkt ein Global Player der Unternehmenskommunikation?“

Liebe Leserinnen und Leser,

die vorige Ausgabe des wortstark Newsletters richtete ihren Blick auf Indien und
seinen jüngsten kommunikationsrelevanten Export in Form des „Lach-Yoga“. In der aktuellen Ausgabe schauen wir erneut über den deutschen Tellerrand hinaus: Erleben Sie die globale Unternehmenskommunikation aus Sicht des Mannes, der seit 13 Jahren an der Spitze der Siemens Kommunikation steht –und trotzdem als Mensch stets auf dem Teppich geblieben ist: Dr. Eberhard Posner.
Erfassen Sie sein gigantisches Arbeitsspektrum, angefangen vom „E-Mail an alle“der über 400.000 MitarbeiterIn- nen über change management und lernendes Unternehmen, Firmenleitbild und Kommunikationsleitsätze, Erfolgskontrolle in der „Corporate Communication“, den aktuellen Wechsel des Siemens-Vorstandsvorsitzenden bis hin zu globalen Personalnachfolgeüberlegungen und mittäglichen Pressegesprächen –zum Beispiel mit mir. Größtenteils haben wir uns ruhig und freundlich unterhalten, sogar richtig viel gelacht, aber einbisschen Salz ge- hört ja auch in die Suppe: In dem Fall repräsentiert durch wortstarke Provokationsfragen wie beispielsweise, wann – bei so viel Engagement in Asien – die Siemens-Zentrale nach Peking verlegt wird?
Treffe ich einen Menschen wie Dr. Posner, bin ich jedes Mal hin- und hergerissen zwischen fachlichen Interessen und menschlichem Hintergrund. Fachlich: Wie organisiert man Kommunikationsarbeit in diesen Dimensionen? Wie lässt sich die Komplexität steuern, wie behält er den Laden im Griff? Und dann menschlich: Wie stemmt man als Einzelner eine solche Verantwortung? Gibt es jemals einen „Feierabend“in so einem Job? (Vorwegnehmend: Nein, gibt es nicht). Im vorliegenden Interview habe ich mich zwar bemüht, beiden Seiten Raum zu verschaffen, aber das Fachliche überwiegt, weil eben die Unternehmenskommunikation Gegenstand dieses Mediums ist und nicht das Portrait von Größen der Unternehmenskommunikation.
An dieser Stelle nun das, was mich an meinem Gespräch mit dem Siemens-Pressesprecher im Nachhinein noch am meisten bewegt hat: Es tut gut, wenn jemand es wagt, verlogene Diskussionen als solche zu entlarven. Es tut so- gar dann noch gut, wenn man selbst (ich!) bei der verlogenen Diskussion mitgewirkt hat, indem man nachplappert, was alle hier in diesem Land plappern: Ach, unsere arme deutsche Wirtschaft stirbt. Und tragen dabei das Nokia- Handy und das Sony-Diktiergerät in der Tasche. So tickt die Wirtschaft. Hören wir auf zu jammern.
So war das Gespräch mit dem wohl einflussreichsten wortstark-Freund nicht nur eine Sternstunde für diese Agen- tur und ihren Newsletter sondern berührte durchaus, bei allen Höhenflügen und globalen Luftaufnahmen durchaus die tiefsten Basics der Unternehmenskommunikation: Wahrheit im Sinne von Aufrichtigkeit. Jetzt sind Sie aber wirklich neugierig auf das Interview geworden, stimmt ́s?
Dann viel Spaß beim Lesen,

Ihre

Dr. Annette Hartmann

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