Wege aus der Krise 1: Raum-Energien nutzen

Liebe Leserinnen und Leser,

der vorige Newsletter war ja für wortstark-Verhältnisse relativ düster gestimmt: Im März dieses Jahres war es ungewöhnlich kalt und die Wirtschaftskrise beherrschte in weiten Zügen unsere Wahrnehmung von der Welt. Zwar hat der Experte Dr. Mark Schmid-Neuhaus am Schluss des Gespräches Auswege aus der Krise gewiesen: Wissen, Veränderungsmanagement, sich öffnen, getragen von Kooperation, Interdisziplinarität und Globalität.

Dennoch entstand bei mir im Nachgang zur letzten Ausgabe der Wunsch, ab jetzt für mehrere Nummern nach konkreten Wegen aus der Krise zu schauen, nach bisher nicht oder nicht voll ausgeschöpften Potenzialen von dem, was wir bereits zur Verfügung haben. Not macht erfinderisch. Kreativität heißt nicht nur, völlig Neues in die Welt zu setzen sondern auch und vor allem, aus dem Vorhandenen etwas Neues zu machen.

Einer der ganz konkreten Wege hierzu ist der kluge Umgang mit Raum-Energien. Gemeint ist nicht der Frühjahrsputz oder ein gründliches Aufräumen und Aussortieren von allem, was nicht mehr gebraucht wird – obwohl auch das schon zur Motivationssteigerung, besserer Arbeitsqualität und einer angenehmeren Stimmung und Kommunikation im Büro führen kann. Gemeint ist vielmehr die Gestaltung von Firmengebäuden und –räumen nach Feng-Shui-Kriterien und nach Prinzipien der Tao-Geomantie.

Wenn nun einige von Ihnen, meinen geschätzten LeserInnen, einen Stoßseufzer ausstoßen und entsetzt sind, dass auch solche bis dato als vernünftig eingeschätzte Menschen wie ich bedauerlicherweise wohl einem neumodischen Esoterik-Klamauk auf den Leim gehen, dann gebe ich zu Bedenken, dass auch in Deutschland mittlerweile namhafte Unternehmen das Jahrtausende alte Wissen der Asiaten für sich nutzen – allerdings inkognito, was wieder Bände spricht – wir widmen uns diesem Aspekt noch. Ganz inkognito bleiben diese Firmen auch nicht: Im Interview erfahren Sie konkrete Namen. Auch das Vorurteil, Feng-Shui wirke nur bei dem, der daran glaube, sprich: Placebo-Effekt, ist leicht außer Kraft zu setzen. Vielleicht lohnt es sich also doch, mal näher hinzusehen, ob Ihr Telefon auf dem Schreibtisch energetisch richtig platziert ist oder wo Sie sich nächstes Mal am Konferenztisch hinsetzen, wenn Sie eine schwierige Verhandlung führen? Wenn Sie sich den Rat des Beratungsexperten vom letzten Mal zu Herzen nehmen, dann gehen Sie jetzt offen heran, interdisziplinär, global.

Ich freue mich, Ihnen eine von weltweit gerade einmal 80 so hochausgebildeten Feng-Shui und Tao-Geomantie-Beraterinnen als Interviewpartnerin vorstellen zu dürfen: Andrea Dörr aus der Pfalz. Sie hilft Ihnen beim produktiven Umgang mit der Raum-Energie.

Viel Spaß beim Lesen und anschließend viel Erfolg in Ihren „neuen“ Geschäftsräumen.

Ihre Annette Hartmann

Feng Shui und Tao-Geomantie im Dienst der Unternehmenskommunikation

wortstark: Frau Dörr, Sie sind diplomierte Qi-Mag Feng Shui-Beraterin, befassen sich mit der Farbgestaltung von Räumen, mit Tao Geomantie und Grundstücksrevitalisierungen. Wie kamen Sie zu diesem eher ungewöhnlichen Tätigkeitsfeld? Was war Ihr persönlicher Zugang?

HAUSAndrea Dörr: Da kann ich Ihnen ein ganz schönes Schlüsselerlebnis liefern: Ich war 1997 in Australien und habe mir auf dem Hinweg ein paar Tage  Hong-Kong angeschaut. Asien ist die Hochburg des Feng Shui und gerade Hong-Kong ist ja auch ein Zentrum der Wirtschaftsmacht. In einem Reiseführer hatte ich ein Foto gesehen von einem Hotel mit einem riesigen Loch in der Mitte, wie ein gigantisches Fenster über mehrere Etagen. Und es stand dabei, dass es nach Feng Shui-Kriterien gebaut ist. Jetzt muss man sich vorstellen, das Gebäude ist geschätzte 20 Stockwerke hoch, davor ist Bucht, dahinter sind Berge. Und in Hong-Kong ist ja jeder Quadratmeter wertvoll und entsprechend teuer. Trotzdem haben die für dieses Loch 2000 Quadratmeter Wohnfläche eingebüßt. Da dachte ich erstmal „Die spinnen, die Chinesen!“ Aber als ich es mir länger betrachtete, wurde mir klar, dass die dem Gebäude mit diesem Loch die Windlast genommen haben und das ist in einer Gegend mit Taifunen doch sehr sinnvoll, damit sich der Wind harmonisch drumherum verteilen kann.

wortstark: Ja. Und wie ging´s nach diesem Hong-Kong-Besuch weiter?

Andrea Dörr: Das Thema hat mich nicht mehr losgelassen. Als ich zuhause war, habe ich immer mehr Bücher darüber gelesen und Seminare besucht. Je mehr ich lernte, desto mehr zog mich das Thema an. Irgendwann habe ich dann die komplette Ausbildung absolviert, vier Jahre insgesamt. Nachdem ich Diplom-Feng-Shui-Beraterin war, kam noch die Meisterschule für Tao Geomantie, die normalerweise nur in Asien unterrichtet wird. Seit Frühjahr 2008 bin ich einer von weltweit 80 Qi-Mag Tao Geomantie Mastern.

wortstark: Was ist für Sie der eigentliche Reiz bei diesem Feng Shui?

Andrea Dörr: Je mehr ich in die Materie eingestiegen bin, desto mehr wurde mir klar, was für ein mächtiges Instrument Feng Shui ist. Dass man damit nicht nur ein paar Möbel rückt und ein paar Farben umgestaltet, sondern dass es dabei wirklich um Gesundheit geht und um Erfolge von Menschen und eben auch Firmen. Und dass es auch wirkt, ohne dass man daran glaubt. Das ist ja so ein Problem hier in Europa, dass die Leute sagen: An so was glaube ich nicht. Aber man muss nicht daran glauben, es wirkt auch so.

wortstark: Auf diese unterschiedlichen Wahrnehmungen in den Kulturen würde ich gern später noch mal zurückkommen. Lassen Sie uns bitte direkt zur Wirkung übergehen: Dieser Newsletter befasst sich hauptsächlich mit Unternehmenskommunikation und mit Führung. Könnten Sie für die beiden Aspekte je ein reales Beispiel geben, wie sich durch Feng Shui der Unternehmenserfolg steigern lässt?

Andrea Dörr: Ich habe eine aktuelle Studie vom Feng Shui Institut Stein, Illerkirchberg, in Zusammenarbeit mit der BGU Beratungsgesellschaft für mittelständische Unternehmen, Bad Oeynhausen vorliegen – an dieser Stelle möchte ich meinen Dank für diese Studie ausdrücken. In dieser Studie ging es um die Auswirkung der Sitzposition des Verkäufers auf den Verkaufserfolg. In der Studie wurden fast 1.400 Verkaufsgespräche analysiert. Ergebnis: Wenn der Verkäufer die Kontrollposition im Raum innehatte, also eine gute Raumdominanz, lag die Abschlussquote bei 50 %. Das ist immens! Wenn er nur eine mittelgute Position hatte, lag sie bei 31 %. Und wenn er eine schwache Sitzposition hatte, das Gegenteil von der Kontrollposition, dann lagen die Abschlüsse nur bei 7 %. Da stehen also 50 % den 7 % gegenüber.

wortstark: Oh, das sind aber schon ziemlich klare Werte! In welchem Land war das?

Andrea Dörr: In Deutschland.

wortstark: Spannende Frage: Wo ist denn nun die Kontrollposition? (lacht) Wo setze ich mich am besten hin?

Andrea Dörr: Das ist genau die Frage, die man in jedem einzelnen Fall anschauen muss. Das ist ja bei einer Feng-Shui-Beratung immer dabei: Wo sitzt der Chef in seinem Büro? Wo liegt das Büro vom Chef im Gebäude? Wo sitzt er bei Meetings?

wortstark: Aber so ein paar allgemeine Kriterien gibt es doch bestimmt, ich kenne zum Beispiel das Vermeiden einer Tür im Rücken?

Andrea Dörr: Richtig. Ganz prinzipiell kann man sagen: Man sollte immer eine feste Wand im Rücken haben. Man sieht ja oft im Fernsehen bei den amerikanischen Filmen die Manager in ihren Glaswolkenkratzern sitzen. Wenn so einer ein sogenanntes „besseres Büro“ ergattert hat, die typischen Eckbüros, dann genießt er zwar einen tollen Ausblick aber rundherum ist eben nur Glas. Er hat keine Rückendeckung und wird seine Chef(?)position nicht lange innehaben.

wortstark: Verstehe… Könnten Sie uns einen praktischen Fall aus Ihrer Beratungspraxis nennen, hier aus Deutschland? Was passiert denn, wenn Sie im Einsatz sind?

Andrea Dörr: Nehmen wir noch mal die Meetings. Ich wurde vor einiger Zeit von einer Schuldirektorin gerufen, die das Lehrerzimmer umgestalten wollte. Und beim Vorgespräch hat sie mir erzählt, dass sie eigentlich nicht wirklich den Respekt hat im Kollegium. Bei Besprechungen würden immer alle durcheinander reden und es wäre meistens ziemlich chaotisch. Und dann sah ich mir an, wo sie sitzt. Sie hatte eine Glaswand im Rücken und nicht die Kontrollposition, unter anderem hatte sie nicht die Tür im Blick. Und dann habe ich ihr geraten, sich bei der nächsten Besprechung auf einen ganz bestimmten Stuhl zu setzen, der gut positioniert war. Das hat sie gemacht und rief mich an, unmittelbar nach den ersten Besprechungen und sagte: „Also ich kann es kaum glauben, aber ich habe jetzt so eine Art „Chef-Aura“. Die KollegInnen haben sich ihr nicht mehr unmittelbar gegenüber gesetzt, die sind automatisch ein bisschen zurückgewichen. Und das Ganze lief viel ruhiger, weil sie viel mehr respektiert wurde.

wortstark: Lustig…! Apropos gegenübersitzen: Ich rate dazu, sich dem Gesprächspartner möglichst nicht frontal gegenüber zu setzen, sondern eher seitlich, weil in frontaler Position der Blick zu wenig Freiheiten hat, auch mal auszuweichen und somit oft fixierte Blickkonstellationen entstehen, sich Spannungen aufbauen. Was ist nun Ihrer Meinung nach wichtiger: Ob sich zwei Menschen seitlich oder gegenüber setzen oder die Konstellation des eigenen Platzes im Raum?

Andrea Dörr: Es kommt darauf an: Wenn Sie Chef sein wollen, Respekt haben, ihre Meinung oder Ideen durchsetzen, dann sollten Sie absolut die Kontrollposition einnehmen, das heißt in Meetings – wo ja meistens Tische im Oval oder in U-Form sind  – an der Stirnseite, mit guter Rückendeckung, Tür im Blick und so weiter.

wortstark:  – …  wenn ich aber von zwei Personen spreche?

Andrea Dörr: Dann ist es eher ein persönliches Gespräch, mehr auf einer Ebene. Wenn Sie bei zwei gleichwertigen Partnern die bessere Sitzposition haben, werden Sie Ihre Meinungen eher durchsetzen können, also auch im partnerschaftlichen Verhältnis. Es hat einfach der die stärkere Position, der räumlich gesehen die bessere Sitzposition hat.

wortstark: Bleiben wir doch mal bei Gesprächen unter Gleichrangigen: Können Sie mit Ihrem Feng-Shui-Konzept zum Beispiel dazu beitragen, dass Menschen in Büros besser zusammenarbeiten, also ganz normal im Alltag?

Andrea Dörr: Wir haben jetzt im 21. Jahrhundert das Kommunikationszeitalter. Alles soll besser, schneller sein, kurze Wege. Da ist das Raummodell von früher, wo es einen langen Gang gab und dann rechts und links die Einzelbüros mit ein bis zwei Arbeitsplätzen, nicht mehr die passende Lösung. Für die Energie und damit auch für die Kommunikation wäre ein Großraumbüro besser. Aber nicht eines, wo die Leute in Reih und Glied sitzen, sondern in so Inseln mit einem kleinen Sichtschutz dazwischen und einer kleinen Wand im Rücken, damit eben noch die offene Kommunikation miteinander stattfinden kann.

wortstark: Hm. Reicht denn die Rückendeckung durch diese halbhohen Dinger? Also ich habe das vor zehn Jahren ausprobiert und ich wäre fast wahnsinnig geworden beim Arbeiten im Großraumbüro, durch den ständigen Lärmpegel. Am liebsten hätte ich mit Ohrenstöpseln dagesessen, weil ich einfach nur in Ruhe arbeiten wollte. Das ging aber nicht, denn ich musste ja mein eigenes Telefon auch hören. Für mich war das nichts im Großraumbüro.

Andrea Dörr: Es kommt schon auch darauf an, was einer macht. Bei eigenen Konzepten mag es durchaus angemessen sein, dass jemand sein eigenes Büro hat. Bei vielen Arbeiten, wo etwas koordiniert werden muss, wäre ein Großraumbüro einfach besser. Und es gibt ja heute schallschluckende Wand- und Bodenbeläge, Sie müssen heute nicht mehr so einen Lärmpegel haben. Und was die Rückendeckung angeht: Ein Paravent ist immer noch besser als nichts. Oder so ein halbhohes Sideboard.

wortstark: Okay. Jetzt haben Sie einiges über Feng-Shui-Anwendungen im Büroumfeld erklärt. Wie wenden Sie denn Ihr zweites Gebiet an, die Tao Geomantie? Vielleicht erklären Sie erstmal, was das ist?

Andrea Dörr: Kurz gesagt: Jeder Raum, jedes Gebäude und jeder Platz auf der Erde hat seine Vorgeschichte. Stellen Sie sich vor, jedes Gelände ist ja schon Millionen Jahre alt. Selbst wenn Ihr Haus erst 20 Jahre alt ist, dann hat ja vorher dort vielleicht schon ein anderes Haus gestanden und 100 Jahre davor noch ein anderes und so weiter…

wortstark: Oder nur Wald? Hier im Süden von München war bis vor 40 Jahren nur Wald…

Andrea Dörr: Das weiß man oft nicht, was da wirklich war. Ich beriet kürzlich einen Immobilienmakler in der Schweiz. Die hatten das Problem mit der Zusammenarbeit. Und auf dem Ort war tatsächlich irgendwann einmal ein Schlachtfeld gewesen. Die Energien davon sind immer noch vorhanden. Das kann man als „normaler“ Mensch nicht sehen oder identifizieren. Aber ich kann als Tao-Geomantie-Master diese Faktoren herausfinden und umwandeln, damit die Mitarbeiter wieder mehr miteinander harmonieren und kommunizieren.

wortstark: Wie analysieren Sie so etwas?

Andrea Dörr: Wenn ich vor Ort bin, spüre ich das. Ich halte mich an verschiedenen Stellen auf und kann die verschiedenen Energien erspüren.

wortstark: Jetzt höre ich geradezu, wie die Hälfte der LeserInnen laut denkt „jetzt wird´s esoterisch“… Kommen Sie mit der Wünschelrute?

Andrea Dörr: Ja, auch das. Aber ich möchte zur Tao Geomantie  folgenden Vergleich geben: Ein guter Sommelier kann ja auch aus einem Schluck Wein 100 verschiedene Geschmacksrichtungen herausschmecken. Ein „normaler“ Mensch, der nur ab und zu ein Glas Wein trinkt, kann das nicht, weil er darauf nicht konditioniert ist, die feinen Unterschiede herauszuschmecken. Ich bin als Tao-Geomantie-Master eben darauf trainiert, verschiedene Energien zu erspüren, zu benennen, was das ist, und vor allem kann ich sie dann auch umwandeln im Sinne von harmonisieren, neutralisieren oder die positiven Energien zu aktivieren.

wortstark: Und wie?

Andrea Dörr: Ähnlich wie beim Menschen gibt es auch Meridiane und Akupunkturpunkte im Haus. Und wenn man die anpiekst, beim Menschen kennen Sie das mit der Nadel, dann wird das Gebäude ebenso behandelt. Es gibt zum Beispiel einen Krankheitspunkt, Pleitepunkt, Schuldenpunkt, Versagen bei der Arbeit, Unfallneigung und auf der anderen Seite den Reichtumspunkt, Höhere-Bildung-Punkt, Wohlstands- und Füllepunkt, gute Geschäfte und Projekterfolge,  langes Leben, Unterstützung für Führungskräfte. Und alle diese Punkte und noch mehr werden der Reihe nach bearbeitet.

wortstark: Und womit stechen Sie? Auch mit einer Nadel? Wohin geht der Stich?

Andrea Dörr: Zum Beispiel mit einem Kupferrohr, das draußen im Garten eingesetzt wird. Oder ich stelle eine Pyramide irgendwohin, arbeite mit Klangschalen und vielem mehr.

wortstark: Und das wirkt dann mit der Zeit?

Andrea Dörr: Ne. Das wirkt sofort.

wortstark: Können da die Kunden dabei sein?

Andrea Dörr: Nein, nicht wenn ich vor Ort arbeite, da müssen die das Haus verlassen. Ich breite dann wie ein Handwerker meine ganzen Werkzeuge aus und brauche  Ruhe und hundertprozentige Konzentration. Wenn die Kunden zurückkommen, hat bislang noch jeder eine deutliche positive Veränderung festgestellt.

wortstark: Wie lange brauchen Sie dafür?

Andrea Dörr: Einen Tag. Oder bei großen Büros zwei Tage vor Ort.

wortstark: Und äußerlich hat sich dann gar nichts geändert? Das Büro sieht aus wie vorher?

Andrea Dörr: Genau. Ich gebe dann schon noch ein paar Empfehlungen wie zum Beispiel: „Diesen Tisch könnten Sie in eine andere Richtung stellen.“ Oder „Hängen Sie da noch ein rotes Bild auf“. Aber im Prinzip brauchen Sie als Kunde nichts oder nicht viel zu machen.

wortstark: Jetzt möchte ich aber doch gerne mal eine ketzerische Frage stellen: Haben Sie schon mal einen Test unternommen, dass Sie überhaupt nichts getan haben und der Kunde findet trotzdem abends alles ganz toll? Ich meine den Placebo-Effekt?

Andrea Dörr: Nein, so einen Test habe ich nicht gemacht.

wortstark: Das finde ich schade, denn ich sehe schon etwas die Verführung: Wer für etwas Geld ausgibt, will auch an die Verbesserung glauben, oder?

Andrea Dörr: Ich habe schon oft Zweifler gehabt, vor allem Männer, Kopfmenschen, die Partner von Frauen, die mich beauftragt hatten. Das Ergebnis war meistens: Die Frauen merken die Wirkung von Anfang an und die Männer im Laufe von ein, zwei Wochen. Dann spüren auch sie: Hoppla, es hat sich doch etwas geändert. Die Atmosphäre im Raum ist anders. Das war auch das, was ich im Friseursalon gemacht habe: Da wussten die Kunden nicht, dass hier etwas gemacht wurde, denn alles sah genau gleich aus wie vorher. Und dann haben sie die Ladeninhaberin angesprochen und gefragt: „Was ist hier anders? Ich fühle mich jetzt viel wohler.“

wortstark: Na also, das war ja nun doch die Antwort auf meine Fragen oben, denn die Kunden konnten ja nicht wissen, dass Sie nun diese Energiearbeit mit dem Raum gemacht hatten! – Kommen wir doch mal wieder zurück zur Bürowelt. Gibt es eigentlich irgendwelche Grenzen, wo Feng Shui nicht mehr sinnvoll anzuwenden ist, z.B. in besonders kleinen Büros, wo die Position von Tisch und Stuhl durch Türen oder Fenster vorgegeben sind?

Andrea Dörr:  Diese Probleme sind die normale Tagesordnung. Wenn ich den Plan habe, sehe ich mir erstmal das Grundstück, das Haus, dann die Etage oder Wohnung, dann das einzelne Büro und dann die Bagua-Zonen auf dem Schreibtisch an. Bei Feng Shui gilt immer: Wie im Großen so im Kleinen. Da gibt es die acht einzelnen Baguas, also zum Beispiel Familienbereich, Reichtumsbereich, Wissensbereich. Und dann können Sie sehen, wo in Ihrem Gebäude Bereiche fehlen. Die gleichen wir dann aus. Bis hinunter zum Schreibtisch. Wer mit dem Telefon Geld verdienen möchte, sollte es in die Zone von Karriere oder Reichtum stellen. Wer es in den Bereich Familie stellt, bekommt halt sonst immer nur die Anrufe von Mama! … Und das können Sie immer verwirklichen, egal wie groß oder klein oder schlecht geschnitten eine Büroetage ist. Parallel dazu könnte man in Ihrem Büro den Tao-Geomantie-Punkt für Geschäftserfolg oder Reichtum aktivieren.

wortstark: Also ich sehe schon, ich werde Ihnen demnächst einen Plan von meinem Büro faxen und Sie schauen lassen, ob ich richtig sitze… (lacht)

Andrea Dörr: Gut sitzen ist das eine, aber in die passende Richtung gucken ist das andere. Jeder Mensch hat vier persönliche gute Richtungen, in die er blicken sollte.

wortstark: Ja Moment, es sind ja auch nur vier Himmelsrichtungen, oder?

Andrea Dörr: Nein, zwischen den Haupt-Himmelsrichtungen sind ja noch die Zwischenschritte, Nordost, Südwest oder so. Und es ist wichtig, wohin der Mensch schaut, wenn er am Schreibtisch sitzt und in welche Richtung er mit dem Kopf im Bett liegt.

wortstark: Blickrichtungen sind also auch wichtig, interessant. Noch eine Nachfrage bitte: Wenn ich die Änderung im Großen nicht realisieren kann, zum Beispiel das Haus nicht abreißen will, um den Eingang neu zu verlegen oder Wände nur bedingt versetzen, können diese kleinen Baguas die großen wirklich ausgleichen?

Andrea Dörr: Im Großen ist es natürlich besser, aber wenn es partout nicht geht, dann ist eine kleine Änderung immer noch besser als nichts. Und bei der Tao Geomantie müssen Sie ja auch keine baulichen Änderungen vornehmen. Es gibt immer eine Lösung.

wortstark: Kommen wir jetzt zum kulturellen Hintergrund: Wo auf der Welt ist Feng Shui für das Geschäftsleben denn schon verbreitet, wo nicht und wie erklären Sie sich das?

Andrea Dörr: In Asien, Amerika und Australien ist es schon sehr verbreitet. Bei uns ist es auch schon verbreitet aber oftmals versteckt.

wortstark: Was heißt Verbreitung: Wie hoch ist die Abdeckung, Ihrer Meinung nach?

Andrea Dörr: Oh je, in Prozent kann ich das nicht sagen. Und in Asien macht es auch nicht jeder Chinese oder Japaner, denn lange Zeit war Feng Shui ein Geheimwissen und nur dem Kaiser vorbehalten. Bei uns ist es jedenfalls so, dass viele große Firmen Feng Shui praktizieren, das aber nicht an die große Glocke hängen, weil sie sich Wettbewerbsvorteile davon erhoffen. Wenn ich Ihnen mal ein paar Namen nennen darf (siehe Buch Dr. Jes Lim, „Feng Shui für Büro und Business“): die Zentrale von British Airways in England, Siemens und IBM. Bei Ihnen in München Bosch-Siemens-Hausgeräte. Da war ich auch schon mal. Die haben eine Riesenfontäne im Eingangsbereich, unten ist eine runde Zufahrt, beide Gebäude sind überglast und dadurch miteinander verbunden und es fließt unten ein gestalteter Bach durch. Oder einige Hotels von Holiday Inn, Shangri-La, Hyatt. Oder die VW-Autostadt in Wolfsburg. Und die Autobahnraststätte in Gruibingen zwischen Stuttgart und München.

wortstark: Hm. Ich verstehe immer noch nicht, wenn es doch so viele machen, warum sie alle den Mund halten?

Andrea Dörr: Sie verbinden es vielleicht mit Esoterik. Und das mag vorurteilsbehaftet sein. Es ist bei uns einfach noch nicht genug bekannt. Die Lehre vom Qi, von der Lebensenergie, ist in Asien seit 5000 Jahren vertraut und die leben damit. Wir im Prinzip auch, nur weiß es bei uns keiner.

wortstark: Ha! (lacht) Das finde ich jetzt ein schönes Zitat!

Andrea Dörr: Da möchte ich noch mal zur Tao Geomantie schwenken: Es sind z. B. ganz viele Kirchen auf Kraftplätzen gebaut. Kraftplätze sind Orte, die ich als Tao Geomantie-Master als Stellen mit einer hohen Konzentration positiver Energie identifiziere (siehe auch Buch von Karl-Heinz Kerll, „Energie-Plätze“). Das heißt also, dass man es bei uns auch irgendwie beachtet, auch schon vor Hunderten von Jahren, aber der Allgemeinheit eben nicht bewusst.

wortstark: Interessant, wirklich. – Offene Frage: Wenn Ihnen aus Ihrem Kontext noch etwas einfällt, was hier nicht angesprochen wurde, aber was Ihnen wichtig ist, dann finden Sie hier Raum dafür.

Andrea Dörr: Ich möchte Ihnen abschließend noch mal ein Beispiel aus der Tao Geomantie geben, welches zeigt, dass das die höchste Form von Feng-Shui ist. An Beispielen lässt sich am besten etwas darstellen. Beim „normalen“ Feng Shui können Sie etwas äußerlich Erkennbares unternehmen. Aber was machen Sie, wenn das Haus leer ist und Sie es verkaufen möchten, aber es verkauft sich einfach nicht? Ich habe mal mit meiner Kollegin für eine Immobilienverwalterin eines von mehreren zum Verkauf stehenden Häusern mit Tao Geomantie bearbeitet. Es war das einzige, was weggegangen ist in insgesamt vier Monaten. Als sie an dem Abend in das Haus kam, hat sie gesagt: „Was riecht denn hier so frisch, welchen Raumspray haben Sie benutzt? Oder haben Sie hier geputzt?“ Und dann sagte ich: „Ja, ich habe hier geputzt, aber nicht mit Wasser und Seife.“

wortstark: Das würde ich gerne gleich als Schlusswort nehmen… Vielen Dank für dieses überaus interessante Interview, Frau Dörr.

Andrea DoerrSie erreichen Andrea Dörr unter Tel. 06897 – 765566
E-Mail: Andrea.Doerr@tao-fengshui.org
Websites: www.tao-geomantie.de
www.tao-fengshui.org

Sponsor:
ambranet webedesign & internetberatung, Nürnberg. Dr. Susanna Künzl, Tel. 09126 – 289090.
E-Mail: service@ambranet.de, URL: www.ambranet.de.