Für den nonverbalen Teil von Führung: Pferdegestütztes Coaching

Liebe Leserinnen und Leser,

oft erlebe ich bei meinen Rhetorik-Coachings Führungskräfte, die alles super können, was ein Mensch nur per Verstand können kann. Sie erdenken die tollsten Strategien, formulieren die cleversten Argumente, finden die besten Beispiele, motivieren ihre MitarbeiterInnen und überzeugen ihre GeschäftspartnerInnen mit den klügsten Worten – aber . irgendetwas fehlt. Ist nämlich Bauchhirn gefragt, Zugang zur Intuition, Non-Verbales, bestimmte Facetten der emotionalen Intelligenz, dann wird´s eng. Doch nicht erst hier bei der Verarbeitung von Eindrücken wird´s eng: Schon vorher, wenn es um reine Wahrnehmung geht. Kopfschütteln und verlegenes Achselzucken. Im geschützten Raum des Rhetorik-Coachings können wir viel erkennen, alles besprechen, aber nonverbale Anteile von Führung nur bedingt real üben.

Wo können Sie nun Ihre Wahrnehmung verfeinern? Wo gibt es einen Intensivkurs zur Stärkung emotionaler Intelligenz? Das vorliegende Mai-Interview öffnet Ihnen die Tür zu einer Schule dieser Art. Der Lehrer steht mit vier Beinen auf der grünen Wiese: Pferde haben sich als ehrliche und deutliche Wahrnehmungsspezialisten und Feedbackgeber bewährt. Warum ausgerechnet sie – unter besonderen Bedingungen – so gut für Führungsthemen geeignet sind, erklärt Experte Stephan G. Meyer.

Bei mir persönlich hat das pferdegestützte Coaching auch schon die ersten Spuren hinterlassen, ohne dass ich bisher den vierbeinigen Kollegen begegnen konnte: Ich hatte erstmals aus Zeitmangel zwei Anbieter gleichzeitig für das Interview angefragt und bekam nahezu gleichzeitig die Antwort: Zusage – von beiden! Für uns alle drei keine einfache Situation. In einer beispiellosen Form von Koopkurrenz (zum Begriff vgl. wortstark-Newsletter 26 vom März 06) gab mir jedoch der eine bereitwillig telefonisch die Auskünfte und der andere, Gerhard J. Krebs, schickte Informationsmaterial zur weiteren Unterstützung und empfahl den Interviewgeber als „excellenten Gesprächspartner“ – wohlgemerkt nach meiner Absage. Mit Blick auf Inhalt und Stil dieser besonderen, von mir aus Versehen ins Rollen gebrachten Dreieck-Kommunikation gebe ich als erste persönliche Erfahrung in Sachen pferdegestütztes Coaching zu Protokoll: Da wird deutlich, wohin wertschätzender Umgang mit Pferden die Menschen bringen kann. Und vielleicht war das erst der Anfang?

Sie werden Staunen beim Lesen. Viel Spaß.

Ihre Dr. Annette Hartmann

Große Tiere für „hohe Tiere“: Das Pferd als Führungscoach

wortstark: Herr Meyer, Sie bieten Seminare und Coachings für Führungskräfte an, bei denen Pferde eingesetzt werden. Wie kamen Sie darauf?

Meyer: Ich kam darauf, als ich vor fünf Jahren meiner Freundin beim Reitunterricht zusah. Das war für mich neu, ich hatte vorher mit Pferden nichts zu tun. Ich habe gesehen, dass sie dort bei dieser Art des Reitens über sich selber viel mehr lernt als übers Reiten. Ich habe die Reitlehrerin darauf angesprochen, ob ihr das bewusst ist und sie sagte, ja, das ist ein Nebeneffekt, den man bei dieser Art des Reitens lernt –

wortstark: Entschuldigung, aber was heißt „bei dieser Art des Reitens“?

Meyer: „Natural horsemanship“, es gibt kein gutes deutsches Wort dafür. Das ist Reiten lernen, während man die Natur der Tiere respektiert, sie in ihrem Wesen, mit ihren Eigenschaften sieht. Man bekommt sehr guten Zugang zu den Tieren und kommt schnell dahin, dass man mental ein Pferd reiten kann, ohne weitere Hilfen. Aber ich habe das Ganze damals mehr aus dem Blickwinkel des Coachings gesehen, was ja mein Beruf ist. Ich habe gemerkt: “ Mensch, da kriegt man ganz viel Feedback über sich, auf eine Weise, die so stark ist, so unmittelbar, so schnell und so intensiv, wie man es in einem Mensch-zu-Mensch-Coaching gar nicht machen kann“. Das war mein Schlüsselerlebnis.

wortstark: Danke. Was ist in Ihren Coachings Ihre Rolle und was ist die Rolle der Pferde?

Meyer: Es gibt drei Feedback-Ebenen. Zuerst mal ist das Pferd der Coach, weil es durch seine Reaktionen ein ganz klares Feedback gibt. Pferde sind groß, stark und schnell, dadurch ist das sehr unmittelbar und deutlich. Zweitens geben die anderen Teilnehmer ihr Feedback und sagen, was sie wahrgenommen haben. Und ich als Moderator und Coach ergänze das, was mir aufgefallen ist. Es geht immer darum, zu sehen: Was habe ich gemacht? Was hat das Pferd gemacht? Was hat funktioniert und was nicht, und warum? Was tun die TeilnehmerInnen und wozu führt es? Die Menschen sind dabei so, wie sie sonst auch sind. Sie sind zum Beispiel entweder eher forsch oder zögerlich. Und sie werden mit dem Pferd an genau den gleichen Punkten Schwierigkeiten bekommen, wo sie sie mit Menschen auch bekommen. Das ist 1:1 übertragbar, genau die gleichen Momente. Was sie sehen im Seminar, ist: Wo ist die Grenze, wo ihnen die anderen nicht mehr vertrauen? Und sich nicht mehr führen lassen?

wortstark: Aha. Da möchte ich später nochmal ins Detail gehen. Was für Ausbildungen stecken denn bei Ihnen und Ihren Pferden dahinter?

Meyer: Die Pferde sind nicht besonders ausgebildet, aber sie werden besonders natürlich gehalten, im Offenstall und im Herdenverband. So stehen sie selten im Stall und noch seltener einzeln.

wortstark: Und wie wirkt sich diese Haltungsform auf die Coaching-Arbeit aus?

Meyer: Die Pferde haben erstens ihr natürliches Rollenverhalten innerhalb der Herde. Und zweitens sind ihre natürlichen Instinkte noch in hohem Maß ausgeprägt. Beides ist sehr wichtig für die Arbeit mit Menschen, weil sie auf ihre typische Art reagieren können müssen. Pferde, die stark dressiert sind, verlieren das.

wortstark: Verstehe. Jetzt interessiert mich noch Ihr eigener Ausbildungshintergrund für Ihre jetzige Arbeit. Sie sagten ja, Sie waren vorher schon Coach?

Meyer: Ja, ich war lange Jahre Heilpraktiker in eigener Praxis und arbeitete mit Naturheilkunde, wo es ja auch immer drum geht: Was für Ressourcen sind in dem Menschen? Was kann er selber tun, um gesund zu werden? Außerdem studierte ich Medizinpädagogik und habe viel unterrichtet, von Autogenem Training bis hin zu betrieblicher Gesundheitsförderung. Ich gründete in Berlin eine eigene Heilpraktikerschule und habe sie drei Jahre lang geleitet. Aber irgendwann wollte ich mich nicht mehr nur mit Krankheit beschäftigen, mich interessierte der größere Zusammenhang: Was macht Menschen krank oder was können sie vorher tun, dass sie nicht krank werden? Dazu gehört Coaching. Die Methoden beim Coaching mit dem Pferd sind teilweise noch aus meinem Grundstock von früher, zum Beispiel NLP und Hypnose. Ich nahm aber auch die letzten Jahre an vielen Fortbildungen teil – und sehe das als fortlaufenden Prozeß. Was auch eingeflossen ist, ist Erfahrung mit Menschen in außergewöhnlichen Situationen, durch die medizinische Vorgeschichte.

wortstark: Na, das hört sich ja richtig konsequent an, wenig seiteneinsteigermäßig. Sie haben nicht einfach ein privates Hobby zum Beruf gemacht, sondern den ersten Ansatz ausgebaut. statt zu den Globuli greifen Sie jetzt zum Pferd?!

Meyer: (lacht) So ähnlich, ja! Nicht nur zum Pferd, aber das ist ein Teil meiner Arbeit, der sehr wirkungsvoll ist und nachhaltig. Ich sehe das aber nicht als Heilmittel. Es gibt ja auch therapeutisches Reiten. Das hat nichts mit dem zu tun, was ich mache.

wortstark: Okay, dann kommen wir doch jetzt zum ganz praktischen Teil. Was passiert denn genau in diesen Coachings mit Pferden?

Meyer: Ich stelle den TeilnehmerInnen relativ einfache Aufgaben, also zum Beispiel das Pferd am Strick hinter sich herführen, durch einen Parcours durch oder auf ein bestimmtes Ziel hin und an dem Ziel stehenzubleiben. Oder das Pferd vor sich herzuführen, mit einem Fähnchen, was Sie von hinten her bewegen. Oder das Pferd ganz ohne Hilfsmittel, nur durch innere Konzentration und Gedankenkraft zu bewegen. Die Pferde tun das dann, wenn das von Ihrer Körpersprache her 100%-tig stimmig ist. Dann sind die sehr kooperativ, weil sie sich erkannt und aufgehoben fühlen, also sicher. Und wenn das nicht so ist, weil die Körpersprache nicht stimmig ist, dann bleibt das Pferd entweder stehen oder es geht ganz woanders hin.

wortstark: Wenn das hauptsächlich über körpersprachliche Signale läuft, was ist dann mit dem Thema Stimme? Darf man bei Ihren Übungen reden oder sollen die Leute schweigen?

Meyer: Nein, die Stimme gehört schon zur nonverbalen Kommunikation. Das Pferd nimmt die Stimme wahr, die Atmung, das Sprechtempo, aber immer in Verbindung mit der Körpersprache, mit allem Drum und Dran. Ein Pferd kann bis auf einen Kilometer um sich herum mit hochfeiner Wahrnehmung mitkriegen, was sich da tut. Einem Pferd kann man deshalb auch nur schwer etwas vormachen, zum Beispiel dass man souverän ist, wenn man es nicht ist. Menschen kann man leichter täuschen.

wortstark: Hm. Sie sagten vorhin, man würde gegenüber dem Pferd immer so sein, wie man im Alltag mit Menschen auch ist. Nun gibt es aber doch auch Tagesstimmungen, wo man vielleicht mal so drauf ist, dass man sagt: „Mein Gott, was für ein Riesenviech, jetzt hab ich Angst“. An einem anderen Tag ist man gut drauf und sagt „Ach, Du bist aber ein nettes Pferdchen“. Gibt´s so was nicht auch?

Meyer: Ja, natürlich, aber es geht ja auch nicht darum, die Menschen einzuteilen in: „Du bist so einer und Du bist so einer“. Sondern es geht darum, zu sehen: „Wenn ich das und das tue im Rahmen einer gestellten Aufgabe, wo führt das hin? Kriege ich die Aufgabe bewältigt? Wo hängt es?“ Und das wird dann kommuniziert und nachgefragt: Was war an dem Punkt, wo es nicht mehr weiterging? Hast Du da zum Beispiel an Dir selber gezweifelt, hast Du Dich zu sehr um das Pferd gekümmert und zu wenig um Dich selbst?

wortstark: Also man kommt über Situationen zu seinen Mustern, aber wird nicht eingeteilt, man ist schließlich nicht immer gleich. Ja, so in der Form finde ich´s runder.

Meyer: Genau, es geht nur darum, anhand konkreter Situationen zu schauen: Wenn ich so bin, passt mir das oder will ich das verändern? Wenn ich es verändern will – das ist wieder das Gute am Pferd – dann probiere ich es halt gleich nochmal auf eine andere Art.

wortstark: Aber merkt sich das Pferd das nicht, so nach dem Motto: „Ja, Du brauchst mir jetzt nicht nochmal kommen“, wenn man zum Beispiel zu unentschlossen war? Oder zuckt von vorneherein ängstlich zurück, wenn man zu forsch war? Ist es da „vergesslich“?

Meyer: Vergesslich würde ich nicht sagen, aber das Pferd gibt Ihnen immer eine neue Chance. Man kann das aber auch andersherum sehen: Sogar wenn Sie ein eigenes Pferd haben und jeden Tag reiten, wird Sie Ihr Pferd jeden Tag wieder testen, ob Sie auch weiterhin souverän sind. Die wollen es jedes Mal wieder neu wissen.

wortstark: Aha, also nicht nur Chance, sondern auch Herausforderung.

Meyer: Ja klar, weil es in der Natur des Pferdes lebensnotwendig ist. Ein Pferd ist zwar groß, aber doch ein Beutetier. Wenn es dem Falschen vertraut, wird es gefressen.

wortstark: Na gut, in der Gefahr sind MitarbeiterInnen im Unternehmen ja nicht gleich, wenn eine Führungskraft Fehler macht, aber unangenehm kann´s ja trotzdem werden – für beide. Schildern Sie bitte typische Fehler von Führungskräften, die in Ihren Veranstaltungen zum Vorschein kommen.

Meyer: Beim pferdegestützten Coaching geht es nicht um Fehler, um richtig oder falsch.

wortstark: Sondern? Dann drücken Sie es so aus, wie es für Sie stimmt?

Meyer: Es geht darum, ob das Verhalten der Führungskraft zur Situation passt und ob es funktioniert. Der eine schmeichelt dem Pferd vielleicht zu liebevoll ums Ohr, das ist ganz toll für die gegenseitige Zuneigung, aber wenn es dabei bleibt, wird das Pferd ihm nicht folgen. Der andere geht – zack – zu schnell davon, da kommt das Pferd auch nicht mit. Eine Führungskraft muß auch immer schauen: Kommen die anderen mit? Um das zu erreichen, muß der eine anfangen, forscher aufzutreten, der andere muß stärker seine Resonanz prüfen.

wortstark: Könnten Sie mal ein paar konkrete Beispiele geben, was Leute erlebt haben?

Meyer: Da war zum Beispiel mal eine Lehrerin, die immer das Gefühl hatte, sie muß die ganze Klasse mühsam hinter sich herschleppen, ihnen ständig Antworten aus der Nase ziehen, den Pausenclown machen. Durch die Übung mit dem Impulse geben, wo sie mit dem Fähnchen hinter dem Pferd herlief und es von hinten geführt hat, merkte sie plötzlich: Ein kleiner Impuls reicht, dann laufen die von selber! Und so war es dann auch, in ihrer Klasse. Sie hat die Schüler so neugierig gemacht, dass sie von selbst Fragen stellten.

wortstark: Ein schönes Beispiel. Und häufig vertreten: Ich denke gerade an einen meiner Klienten, wo ich dasselbe Phänomen neulich mit Zug, also „Lok zieht alle Waggons“, versus einzelnen Autos erklärt habe, die von selbst fahren. Haben Sie noch weitere Fälle auf Lager?

Meyer: Einmal kam ein Arzt. Viele Mitarbeiter, gut gehende Praxis, patriarchalischer Führungsstil. Für den war der größte Lerneffekt, dass er sein schnelles Tempo anpassen musste an die Gruppe und auch an die Pferde. Und dass er wieder dahin gebracht wurde, überhaupt die anderen wahrzunehmen. Der stand so unter Druck in seinem Alltag, dass er das gar nicht mehr gemerkt hat. Dieser Effekt hat ihn ein Jahr später immer noch beeindruckt, das hat er mir neulich erzählt.

Oder da war ein junger Geschäftsführer, der mit 25 Jahren ein Autohaus übernommen hatte. Der war fachlich gut, aber oft unsicher, vor allem gegenüber den älteren Mitarbeitern. Er hatte viele klassische Ideen von Führung im Kopf, meinte immer, er muß rumbrüllen, um als Führungskraft anerkannt zu werden. Im Umgang mit den Pferden lernte er, dass er einfach nur aus seiner Mitte heraus ein kleines Handzeichen geben muß, nur ein, zwei Zentimeter Bewegung, eine klare Anweisung geben und schon wird er verstanden.

wortstark: Starkes Bild, ich stelle mir das gerade vor. Ist doch eigentlich seltsam, dass die Pferde so sehr nach einer Führung suchen, oder?

Meyer: Das ist eben auch das ganz Spezifische an den Coachings. Die Pferde sind nicht nett, sie denken auch nicht, sondern sie reagieren nur aufgrund ihrer Wahrnehmung. Und die soll ihnen die Frage beantworten: Ist dieser Mensch so souverän, dass ich mich dem anvertrauen kann oder kümmere ich mich lieber um mich selbst? Aufgrund ihrer Herdenstruktur sind Pferde immer darauf angewiesen, zu wissen „Wer steht hierarchisch unter und über mir?“ Das ist keine Wertung in dem Sinne, sondern das heißt nur: Wer über mir ist, dem kann ich bei Gefahr hinterherlaufen. Das Pferd ist ein Fluchttier. Ein Pferd würde nie angreifen, sondern immer abhauen. Und das heißt, dem hinterherrennen, der wahrscheinlich weiß, wo er hinläuft und dem laufe ich einfach nach. Das ist für das Pferd lebensnotwendig, das ist Sicherheit. Aus diesem Blickwinkel schaut sich das Pferd seine Umgebung an.

wortstark: Interessant! Kommen wir jetzt zu möglichen Vorbehalten: Was ist mit Leuten, die zwar im Geschäftsleben keine Angst vor „großen Tieren“ haben, aber auf der Koppel?

Meyer: Die wirklich Ängstlichen kommen vermutlich gar nicht. Und Leute, die nur etwas unsicher sind, können ja auch erstmal nur zuschauen. Wenn sie dann sehen, wie das alles läuft, wollen sie es meistens doch auch selber ausprobieren. Die Teilnehmer können Ängste vor Pferden in meinen Coachings stark verringern oder ganz abbauen.

wortstark : Und was ist mit ReiterInnen? Können die es schon oder gerade eben nicht?

Meyer: Die meisten sehen den Sinn meiner Arbeit nicht sofort. Ich behaupte mal, viele können ihr Pferd gar nicht wirklich führen, das Pferd weicht nur Angst und Schmerz aus durch Gerte, Sporen, Hilfszügel. So erkläre ich mir auch viele Reitunfälle: In der Situation, wo es drauf angekommen wäre, dass der Reiter führt, war das Pferd auf sich alleingestellt und folgte nur seinen eigenen Instinkten. Ich hatte auch schon Reiter bei mir. Die mussten sich erstmal darauf einlassen, von ihren bisherigen Techniken Abstand zu nehmen, und etwas Neues auszuprobieren. Wenn sie das tun, dann lernen sie einen neuen Zugang zu den Pferden kennen. Mein Kollege Gerhard Krebs hat Reiter zeitweilig sogar vom Coaching ausgeschlossen. Inzwischen dürfen sie aber wieder dazukommen.

wortstark : Es gibt also noch mehr Coaches per Pferd.

Meyer: Ja. Das ist ja oft so, man hat ´ne tolle Idee und merkt dann, ein anderer hat die Idee auch schon gehabt. Gerhard Krebs und seine Frau Karin Krebs von Horsedream waren vor zehn Jahren in Deutschland die ersten, die damit an die Öffentlichkeit gegangen sind. Ich war auch bei ihnen und wir arbeiten teilweise zusammen.

wortstark : Das ist mir sehr angenehm aufgefallen in der Recherchephase zu diesem Expertengespräch. Zuguterletzt kommen wir zur offenen Frage: Fällt Ihnen etwas ein, was Ihnen noch zu Ihrem Thema wichtig ist und worüber wir bisher nicht gesprochen haben?

Meyer: Was noch nicht so zur Sprache kam, ist dieser nachhaltige Effekt, dieses innere Berührtsein, wenn man einem so großen Tier begegnet, mit 500 oder 600 Kilo Lebendgewicht, was dann aber dem Menschen so freundlich zugewandt und sensibel ist. Das ist etwas, das muß man erlebt haben und das wirkt noch Wochen, Monate, Jahre nach.

Und das zweite ist: Ich möchte das Coaching per Pferd auch bald als Wanderreiten anbieten, in einem nahen Waldgebiet mit jahrhundertalten Eichen. Dort sollen gestresste Menschen aus ihrem Kopfkarussell aussteigen können und durch die Natur, die Pferde, und die Gespräche während des Reitens wieder zu sich selbst kommen.

wortstark : Angenehmer Ausblick – ein schöner Schluß. Vielen Dank für dieses inspirierende Gespräch!

Stephan G. Meyer

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