„Grüsse aus Indien: Neuigkeiten für die Unternehmenskommunikation“

Liebe Leserinnen und Leser,

an der Tatsache, dass ich Ihnen noch schreiben kann, merken Sie schon: Die Tsunami hat meine Reisegruppe und mich Gott sei Dank nicht erwischt. Ich war in Nordindien und Nepal, Hunderte von Kilometern weiter nördlich. Auf diesem Wege bitte ich Sie um Geleit, geistig und finanziell, für die Opfer.
Ich bin nach Indien gefahren aus Interesse an einem Land, besser gesagt Subkontinent, von dem äußerst viele Impulse für uns Westeuropäer ausgegan- gen sind und noch ausgehen, die unser Leben heute prägen. Es beginnt mit der Melodie von „Oh Tannenbaum“, die ein Sitarspieler uns als jahrtausendealte
indische Waise präsentierte (!), zieht sich weiter über die philosophischen Wurzeln von Yoga und Ayurveda, die den Alltag meines Bekanntenkreises sowie meinen eigenen Alltag prägen bis hin zu Gewürzen, die in unserer deut- schen Küche selbstverständlich sind wie zum Beispiel Zimt. Schließlich folgt die luftig-leichte Sommerkleidung aus Baumwolle oder Seide, der schöne Schmuck oder –mancher mag sie, mancher mag sie weniger – die indischen Räucherstäbchen und leuchtenden Farben. Indien: Wiederentdeckung von Schönem und Bekanntem?
Weit gefehlt. Nach dem ersten Tag in Delhi schrieb ich, völlig erschöpft, nur einen einzigen Satz in mein Reisetage- buch: „Heute Delhi: Das große Entsetzen“. Noch zwei weitere Abende rang ich mir einen Eintrag ab. Jedes Mal stand nur drin: „Data Overflow“. Anschließend klappte ich mein Tagebuch zu und erst beim Rückflug wieder auf. Stattdessen gab ich mich dem mitreißenden Strom des Lebens hin und versuchte gar nicht erst, etwas zu doku- mentieren, mal abgesehen von meiner Digitalkamera, die bis an ihre Leistungsgrenzen strapaziert wurde.
In meinen Augen bietet Indien wunderbare und reiche Architekturschätze aus vergangenen Zeiten, allen voran das Taj Mahal. Absolut sehenswert! Und die oben erwähnten typisch indischen Souvenirs waren alle vertreten. Aber unser aller Leben besteht ja nicht nur aus Materie, sondern auch aus Geist, Atmosphäre, Kultur… Und womit wir als Deutsche in der Gruppe trotz Reisevorbereitung nicht gerechnet haben, ist ein pulsierendes Land, was stets kurz vor der Implosion zu sein scheint. Von 5:30 bis 23:00h tobt das Leben auf überfüllten Stra- ßen, selbst auf dem Lande „Fußgängerzonengefühl hoch Drei“: Stets auf der Hut vor rasend schnellen, massenwei- se bimmelnden und hupenden Rikschas, freilaufenden Kühen, Ziegen, Schweinen und Hunden, von Mitleid und Re- signation bewegt beim Anblick von unzähligen Armen, Hungernden, Obdachlosen und Kranken, die sich Tag für Tag durchs hektische indische Leben schlagen, von ihren Männern blutig geschlagenen Frauen, von ihren Eltern verlassene Bettelkinder, Lärm, Dreck und Luftverschmutzung, die kaum mehr zu steigern sind. „Wir stehen hier bis zu den Knöcheln in der Scheiße“, meldete resümierend eine 60jährige, ansonsten sehr kultivierte Reisende ihrem verdutzten Enkel telefonisch nach Deutschland. Wie schön, nach diesen erschütternden Eindrücken in Nordindien noch nach Nepal reisen zu dürfen, wo Land und Leute buddhistische Gelassenheit pflegen und mir übrigens sogar die ein oder andere Yoga-Schule auffiel –wonach ich im Ursprungsland vergeblich Ausschau gehalten hatte.
Und doch kam erst in jüngster Zeit aus genau diesem umtriebigen Indien wieder ein Impuls, der sich nun bei uns ausbreitet und den ich als äußerst relevant für die Unternehmenskommunikation und auch für die Personalarbeit einschätze: „Lach-Yoga“. Entstanden in einem Land, wo die Menschen faktisch viel weniger zu lachen haben als bei uns, und nach meinem Eindruck auch wirklich ähnlich ernst sind wie wir Deutsche. Fragt sich nun: Wie kam es aus diesem Lebensernst und dieser Hektik heraus zu einer inzwischen weltweiten „Lach-Bewegung“?
Angela Niesel ist Expertin für Lach-Yoga und wird Ihnen alles erklären.
Ich habe mir erlaubt, in dieser Ausgabe den Fokus mal nicht so eng wie sonst auf die Unternehmenskommunika- tion zu legen, denn erstens sammeln sich zu Lach-Yoga gerade erst die Erfahrungen und zweitens gehe ich davon aus, Sie als KommunikationsspezialistIn haben sich bewusst für einen innovativen Newsletter entschieden: Sie wissen Horizonterweiterungen zu schätzen. Gut so.
Wir sind doch alle Reisende. In diesem Sinne…

Ihre

Dr. Annette Hartmann

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